Chichen Itza
Chichen Itza
Die Organisation der Fahrt nach Chichen Itza mit Weiterfahrt nach Merida war echt gelungen. Abfahrt um 06:00 von Tulum mit Jose im Taxi seines Sohnes. Über insgesamt gute Bundesstraßen standen wir um 08:00 als 2. Auto vor dem Parkplatz, frühstückten in Ruhe und besichtigten die sehr großflächige Anlage. Leider kann man keinen Tempel erklimmen und so blieb das Bestaunen des imposanten Haupttempels, den man auf allen Postkarten sieht. Unwillkürlich sagten wir uns, dass es eine Verbindung zwischen Ägypten und Yucatan gegeben haben muss, denn rein zufällig werden die verschiedenen Kulturen nicht ähnliche gestaltete Gebäude errichtet haben. Einen Führer nahmen wir nicht, weil wir den weitaus größten Teil des Gesagten vergessen würden. Außerdem waren wir gut belesen und hatten an einer Veranstaltung im Planetarium zu Hamburg über die Mayakultur teilgenommen. Das Beeindruckenste für uns war die Produktion von Echos. Klatschte man vor der Treppe des Haupttempels in die Hände, ertönte ein total verzerrtes Echo mit eigener Klangfarbe. Das kann man heute elektronisch problemlos produzieren, doch vor 800 Jahren haben die Maya das durch das Arrangieren bestimmter Steine geschafft. Auf dem Sportplatz ertönte nach dem Klatschen exakt ein siebenfaches Echo. Möglicherweise weil ein Team aus 7 Spielern bestand. Der beste Spieler der Siegermannschaft opferte sich damals, weil es eine Ehre war für die Gemeinschaft zu sterben, und weil nach dem Tod ein schöneres Leben stattfinden würde. Die religiöse Mafia der Maya wusste perfekt, die Dummheit der Menschen auszunutzen. So gesehen war der Katholizismus eigentlich völlig überflüssig.
Mich faszinierte, dass von der 150 m entfernen Wand am Ende des Spielfelds das Klatschgeräusch (und auch Pfiffe) leise, aber völlig unverfälscht reflektiert wurden. Gab es denn damals schon den Beruf des Akustikers?