Cordillera Blanca und Cordillera Negra
In Zentralperu erstrecken sich die beiden Gebirgsketten von Norden nach Süden parallel zur Pazifikküste, die knapp 100 km entfernt ist. Zwischen den beiden Gebirgsketten erstreckt sich ein knapp 200 km langes Tal auf 2000 m - 4000 m Höhe, das vom Rio Santa durchflossen wird. Die Cordillera Negra (viele Berge über 5000 m) fangen die Pazifikwinde ab, sodass die Cordillera Blanca (bis 6700 m) ihren hübschen weißen Gletscherschmuck tragen können. Das Klima, wir befinden uns in den Tropen, ist angenehm. Tagsüber über 20° und nachts selten kälter als 8°. Die Bewässerungsanlagen sind hervorragend ausgebaut und ermöglichen 3 Ernten im Jahr. Kartoffeln, Mais, Weizen, Kohl, Gemüse, Nelken wachsen sogar auf 4000 m Höhe. Die Felder werden mit Ochsen und Holzpflug gepflügt. Er vorneweg und sie setzt die Kartoffeln mit der Hand bzw. streut Getreidesamen in die Furchen. Die Häuser werden wie in Urzeiten aus Lehmziegeln und Steinen gebaut. Das ist preiswert und voll öko. Der obere Teil des Hauses wird mit Hilfe von Eukalyptuspfählen und Baumbusstangen stabilisiert, Nägel werden nicht benötigt.
Bis 3800 m sieht man noch Kiefern- und Eukalyptuswälder und gelegentlich blühenden Ginster. Die Lagunen über 4000 m Höhe beeindrucken mit ihren Türkis- und Smaragdfarben. Die Wanderwege haben einfaches bis mittleres Schwierigkeitsniveau, doch durch die Höhe sind wir nach 4 – 5 Stunden reif für eine Elektrolyten-Aufnahme in Form von Hopfentee.
Beim Wandern geht einem durch den Kopf: „Die Landschaft hat Oasencharakter“ (im Grunde ist der gesamte Küstenabschnitt einschließlich Cordilleras eine gigantische Wüste) und bietet vielen Menschen Lebensraum. Man mag kaum glauben, dass 1970 nach schweren Erdbeben sich riesige Geröll- und Eislawinen mit 300 km/h über die Dörfer stürzten und 70.000 Menschen den Tod brachten.
26.10.2012