Eine besonders schöne Fahrt

20.09.2012 19:21

Nachdem wir diverse anstrengende und schweißtreibende Busfahrten in Yucatan, Guatemala und Belize mit geringem Spaßfaktor durchstanden  – immerhin bekamen wir interessante Einblicke in den Lebensalltag der Bevölkerung – erlebten wir heute, 4.9.2012, einen Reisetag, der zum jubilieren Anlass gab. Von St. Elena im Norden Costa Ricas (Höhe 1650 m)  wollten wir mit dem öffentlichen Bus zur Küstenstadt Puntarenas (Pazifikküste) reisen, um die Fähre nach Montezuma auf der Halbinsel Nicoya zu erreichen. Wir stellten unsere Armbanduhrwecker auf 5.15 Uhr. Den einen hörten wir nicht und der Andere war auf „pm“ gestellt. Irgendwie wachten wir dennoch um 5.25 Uhr auf, denn das Taxi sollte um 5.40 vor dem Hotel sein. Alles klappte und so zuckelten wir gen Puntarenas. Diese Busfahrt war atemberaubend schön. Vorne  grüne Vegetation und Blick auf den Golf von Nicoya, dahinter eine langgezogene Bergkette über der weiße Wolken am blauen Himmel schwebten.  In Puntarenas wurden wir von jungen Männern angesprochen, die alle Touristen im Sammeltaxi für je 2 US$ zur Fähre bringen wollten. Wir folgten ihnen. Da mein Knie nach der halsbrecherischen Wildwasserfahrt lädiert war, sagte Kit an der Hauptstraße: „Wir rennen nicht weiter hinterher, das ist zu blöd, wir nehmen ein Taxi“. Wir hielten sofort ein Taxi an. Der Taxifahrer beherbergte zwei Mal deutsche Schülerinnen, die sich zum Sprachkurs in Costa Rica aufhielten. Wir unterhielten uns anregend, bis er uns nach unserem Endreiseziel fragte. Als er Montezuma hörte, drückte er das Gaspedal durch. Die Tachonadel schnellte auf 100 kmh. Die Fähre war bereits abfahrbereit,  die Schranken waren geschlossen, doch der Taxifahrer hupte wild und fuhr auf die geschlossene Schranke zu. Ich sprang raus, kaufte schnell am Schalter auf der anderen Straßenseite zwei Tickets, während Kit das Gepäck an Bord brachte.  Unsere Mitreisende aus dem Bus mussten wohl die  11-Uhr-Fähren nehmen. Ganz entspannt verbrachten wir die anschließende Busfahrt mit grandiosem Blicken in den Regenwald. Der Bus parkte direkt am Strand und Nuri (Hotelbesitzerin) sprach uns auf Deutsch an: „Zimmer 25 $, eigenes Bad, Kühlschrank, Blick aufs Meer“ – was will man noch mehr? Kit ging mit ihr zur Unterkunft und war auch gleich überzeugt. Wunderschöne Lage direkt am Strand und toller Blick. Wenn das mal immer so leicht wäre!