Auf unserer Reise hat bisher nahezu alles (von den Krankheiten abgesehen) gut bis sehr gut geklappt. Weil unsere Erfahrungen mit dem Buchen der Hotelzimmer im Internet überwiegend nicht sonderlich gut waren, buchen wir nur noch in Ausnahmefällen im Voraus. Fast immer finden wir unsere Zimmer vor Ort. Das ist zwar anstrengend und kostet Zeit, von der wir zum Glück nicht zu wenig haben. U. a. daraus entwickelte sich mit der Zeit ein Urvertrauen auf das Gelingen unserer Vorhaben, das uns körperlich durchströmt, wenn es um die Entscheidungsfindung geht.
Wir wollten am Donnerstagmorgen von Isla del Sol mit der Fähre nach Copacabana fahren. Weil die Fähre nur an Marktagen in Copacabana (mi, sa, so) um 08:00 fährt, machte unser Hotelwirt das Angebot, uns für ein Vielfaches des Normalpreises zu fahren. Im Hafen lagen keine Schiffe, aber wir waren uns sicher, dennoch früh von der Insel zu kommen. Beim Abstieg zum Hafen mieden wir die steile Inkatreppe, weil ich mein Knie mit dem Gepäck auf dem Rücken nicht überlasten wollte. Stattdessen ging’s auf dem moderaten Weg für Maulesel bergab. Auf halbem Weg wurde Kit von einem Mann angesprochen, der seine Frau mit dem Boot zum Gemüsekauf nach Copacabana fahren wollte. Wir könnten für den normalen Fährpreis mitfahren. Natürlich willigten wir ein und unterwegs entwickelte sich zwischen der Frau und Kit ein Gespräch über persönliche Dinge und über den Titicacasee. Wir erfuhren, dass der Titicacasee nahezu überfischt ist und die Preise deshalb so hoch sind, dass die Familie auf den Verzehr von Fisch verzichtet. Auf Kits Frage, ob die Insel immer so trocken sei, antwortete die Frau, dass in der Regenzeit die Insel grün ist. Es komme sogar zu Nachtfrösten und leichter Eisbildung auf dem See, aber Pinguine habe sie hier noch nicht gesehen.